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BR-Ausflug 2017 Hinterstoder OÖ

Für 2017 war der Ortsstellenausflug in die Heimat unseres Mitglieds Martin Burger – nach Hinterstoder – geplant. Im Vorfeld wollten sich 12 Bergretter der Herausforderung des Toten Gebirges mit 5-stündiger Anreise stellen. Leider zeichnete sich bereits im Wetterbericht ab, dass am Wochenende vom 1.9-3.9. nicht viel vom einzigartigen Panorama zu sehen sein würde. Verständlicherweise – wer fährt schon 5 Stunden um dann 2 Tage bei Nebel und Regen auf den Bergen rum zu tapsen – war die Letztplanung geprägt von Absagen.

Harald Poppa und Bernhard Barbisch ließen es sich trotzdem nicht nehmen und reisten Martin Burger nach Hinterstoder nach. Frei nach dem Motto „es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Bekleidung (bzw. wozu gibt es einen Regenschirm)“ erfolgte am Freitag der Aufstieg zum Stützpunkt des Ausflugs, dem Prielschutzhaus auf 1420m. (Foto 1 und Foto 2)

Martin war vor exakt 20 Jahren auf dieser Hütte „Hausl“ und freute sich besonders auf dieses Jubiläum. Die Hüttenwirtin Witti (ihr Göttergatte Harry war bei den Kindern im Tal), Gabi, Tamás und Patrick erwarteten uns auf der Hütte, waren wir am zumindest am Freitag bei diesem „schönen“ Wetter die einzigen Gäste.

Nach der herzlichen Begrüßung und der Beziehung unserer Luxusunterkunft für die nächsten 3 Tage (die Zimmer sind ein Hammer!) durften wir uns auf die kulinarischen Zaubereien von Tamás freuen. Gabi und Witti hatten natürlich wieder diverse Mehlspeisen gezaubert. In gemütlicher Runde mit vielen Geschichten und Anekdoten vom Hüttenleben ging der Freitagabend zu Ende.

Am Samstagmorgen beschlossen wir trotz des miserablen Wetters nicht untätig zu sein und starteten unsere geplante Wanderung. Als Aufwärmrunde ging es über den Hubschrauberlandeplatz oberhalb der Hütte zum Hausberg Bloßkogel (1489m). Ganz alleine hatten wir den Gipfel nicht für uns, aber die zwei Gamsgeißen mit ihren Kitzen störten uns nicht und wir sie auch nicht. Solange man keinen Hut auf hat und grüne Kleidung trägt, wird man in diesem Gebiet nicht als Feind gesehen und eine friedliche 5m Koexistenz ist ganz normal. (Foto 3).

Danach ging es nach einem kurzen Abstieg auf dem Normalweg Richtung Spitzmauer in die Klinserschlucht. (Foto 4). Auch hier waren unsere einzigen Begleiter Gemsen, die sich weder wunderten noch gestört fühlten. Beim vorherrschenden Nebel war leider eine ausgeprägte Fantasie gefragt, welches Panorama und welche beeindruckenden Felswände mit all den Klettertouren direkt vor unseren Nasen waren. Nach 3 Stunden kamen wir wieder beim Prielschutzhaus an und planten unser Nachmittagsprogramm. Harald machte es sich gemütlich und Bernhard und Martin suchten den Kletterraum auf bis die Unterarme keinen Kletterzug mehr zuließen. (Foto 4)

Am Abend wurden wir wieder mit einem 3-Gänge Menü von Tamás verwöhnt und mit Schmökern in den alten Kletterbüchern und –führern ging der letzte gemütliche Hüttenabend zu fortgesetzter Stunde zu Ende.

Am Sonntag erfolgte der Abstieg, der bei anhaltendem Regen mehr Canyoning-Tour war und nach einer wärmenden Dusche und einem kurzen Mittagessen bei Martin´s Mutter erfolgte die Rückreise nach Vorarlberg.

Auf Grund des Wetters konnten wir leider weder die Klettersteige noch einige der unzähligen Klettertouren machen, aber auf alle Fälle die Lust auf eine Wiederkehr bei schönerem Wetter. Wer den Hüttenflair bei Harry und Witti Höll am Prielschutzhaus mit ihrem 3-Sternekoch Tamás, der guten Seele Gabi und dem weiteren Team genießen möchte, muss sich allerdings beeilen. Die Hütte hat nur mehr bis Mitte Oktober (max. 26.10.) offen und Witti und Harry übernehmen nächstes Jahr die Dümler Hütte.

 

Ein Bericht von Martin Burger.

 

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