Bei unserer Canyoning – Einsatzübung am Samstag, 1. Juli 2017 hatten wir uns drei Ausbildungsschwerpunkte gesetzt.  

Wir trafen uns im Bergrettungsheim und gingen gemeinsam die organisatorischen Maßnahmen bei einem solchem Einsatz durch. Speziell für die neuen Bergrettungsmittglieder und Anwärter waren diese Informationen wichtig, aber auch eine Auffrischung für alle Anderen. Zu beachten ist nicht nur die jeweilige Einsatzsituation, sondern auch der Wasserstand im Fluss und die Wetterentwicklung. Sind zusätzliche Einsatzkräfte nach zu alarmieren und welche Ausrüstung muss mitgenommen werden.

Dann zeigte uns Christoph die von der Landesleitung neu angeschaffte Canyoning-Trage und deren Einsatzmöglichkeiten. Die Trage wurde speziell für Canyoningeinsätze entwickelt und kann in zwei Hälften zum Einsatzort getragen werden. Der Patient wird in einer wasserdichten Hülle geschützt und mit der schwimmfähigen Trage möglichst rasch durch den Wasserlauf geborgen. Nach dieser Einweisung ging es, gemeinsam mit zwei Wasserrettern, zum Mühltobel nach Dafins.

Wir brachten die notwendige Ausrüstung ins Mühltobel. Während die fünf Canyoning-Retter und die beiden Wasserretter mit der Begehung des unteren Teils des Mühltobels beginnen, geht die restliche Mannschaft von der Einstiegstelle im Flusslauf zur Haldenbrücke. Auf dieser Strecke befindet sich eine große Verklausung durch Baumstämme. Speziell bei Hochwasser bilden solche Verklausungen eine große Gefahr, daher informierten wir nach der Übung die Gemeinde Zwischenwasser über diese Situation.

Mit den neuen Bergrettern und Anwärtern wurden die Einstiegstellen, bzw. Sicherungsposten beim Morschkear und der Osangbrücke besichtigt, während der Rest der „Landmannschaft“ im unteren Bereich des Mühltobels mit dem Aufbau einer Seilbahn begann. Anschließend unterstützten alle verfügbaren Kräfte den Aufbau der Seilbahn, während die Canyoning-Retter ihr „Opfer“ möglichst rasch über die Wasserfälle abseilten. So konnten wir die Vorteile der neuen Trage im Einsatz testen. Im unteren Teil des Mühltobels übten wir den Abtransport der Trage über die erstellte Seilbahn und zusätzlich noch einmal das Abseilen der Trage direkt über den Wasserfall. Die raschere Bergung ist durch das direkte Abseilen der Trage möglich, schonender ist der Transport mittels Seilbahn. Es wird also auf Grund der Verletzungen zu entscheiden sein, welche Bergemethode zweckmäßiger ist. Ein großes Lob gebührt speziell den „Opfern“, ist es doch nicht jedermanns Sache, in einer wasserdichten Hülle – senkrecht über einen Wasserfall abgeseilt zu werden. Es war für alle Beteiligten eine interessante und anspruchsvolle Übung, die wir im Anschluss mit einem gemeinsamen Grillabend im Bergrettungsheim ausklingen ließen.

 

Bericht: Herbert Knünz

 

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